In der aktuellen Version 24 von Business Central steht mit der Page Lagerkostenregulierung ein Diagnosetool zur Verfügung, das beim Auffinden von Problemen unterstützt und das Regulieren ausgewählter Artikel ermöglicht. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, wie Sie die neue Page Lagerkostenregulierung unterstützen kann.
Um es einmal klar vorwegzusagen: Das bekannte Prinzip der Lagerregulierung wird in Business Central weiterhin angewendet. Die Lagerregulierung sollte auch zukünftig in Business Central entweder automatisch oder per Aufgabenwarteschlangen-Job regelmäßig durchgeführt und gebucht werden. Die dabei erstellten Buchungen stellen sicher, dass die in den Posten mitgeführten Kosten stets aktualisiert werden.
Die Funktion unterstützt Sie bei den folgenden Aufgaben:
Die Seitensuche (ALT + Q) in Business Central führt Sie nach der Eingabe von „Lagerkostenregulierung“ direkt in die neue Page:
In der „Lager Einrichtung“ kann die Stufe der Protokollierung der Einstandspreisregulierung gesetzt werden, empfehlenswert ist hier die Auswahl "Nur Fehler":
Nach dem Öffnen der Page werden alle Artikel der Arten Bestand und Service mit den lagerregulierungsrelevanten Informationen aufgeführt.
Über den Menüpunkt „Einstandspreisregulierung ausführen“ können Sie die Regulierung starten:
Sowohl beim direkten Start der Einstandspreisregulierung als auch beim Hinzufügen von Stapeln können Sie zuvor einen oder mehrere Artikel markieren. Sie werden immer gefragt, ob Sie die Aktion auf alle oder nur ausgewählte Artikel anwenden möchten.
Verwenden Sie diese Funktion, um einen oder mehrere Artikel zu regulieren. Dies kommt z.B. dann zum Einsatz, wenn Sie zuvor Probleme analysiert und beseitigt haben und nun für die betroffenen Artikel die Regulierung sofort nachholen wollen.
Die Spalte „Einstandspreis ist reguliert“ wird beim Öffnen der Page angezeigt. Sie können darauf filtern und sortieren, um gezielt nicht regulierte Artikel zu markieren.
Je nach ausgewählter Sprache wird der Begriff „batch“ (ENU) oder „Stapel“ (DEU) angezeigt. Der Button „Item batches“ ist noch etwas unglücklich übersetzt mit „Artikelchargen“. Gemeint sind die „Stapel“, d.h. der Button „Artikelchargen“ bringt sie in dieser Page zielsicher zur Übersicht der Stapel.
Stapel kommen zum Einsatz, um Probleme zu ermitteln. Das läuft wie folgt ab:
In der Page Lagerkostenregulierung können Artikel, die Fehler verursachen, temporär von der Regulierung ausgeschlossen werden, um die Aufgabenwarteschlange bis zur finalen Klärung der Ursachen nicht nochmals zu behindern (Menü „Funktionen – Artikel von der Regulierung ausschließen“).
Der Artikel kann jederzeit wieder einbezogen werden (Menü „Funktionen – Artikel in Regulierung einbeziehen“).
Im Menü Diagnose finden sich die folgenden Funktionen, um Artikeldaten zu Analyse- und Testzwecken in eine andere Umgebung zu übernehmen:
Artikeldaten exportieren:
Exportiert wird eine Textdatei, die Daten des Artikels enthält sowie die für die Buchung relevanten Buchungsgruppen und Buchungsmatrix-Einträge.
Die Funktion kann zur Übernahme der Artikeldaten, z.B. in eine Testumgebung oder zur Weiterleitung für Supportanfragen, verwendet werden. Sie übernehmen damit jeweils den Artikel, den Sie analysieren möchten.
Exportiert wird jeweils nur der markierte Artikel – auch bei einer Mehrfachauswahl.
Die Datei verwendet Trennzeichen und enthält keine Überschriften, weder für Spalten noch für Tabellen. Ein Editieren der Daten ist zum vorgesehenen Zweck der Übertragung eines Artikels zu Analysezwecken aber auch nicht notwendig.
Artikeldaten importieren: (nur in Sandbox möglich)
Importieren Sie mit dieser Funktion die zuvor exportierten Artikeldaten in ihre Testumgebung.
Sind im Mandanten in der Analyseumgebung z.B. in der „Buchungsmatrix Einrichtung“ bereits Daten vorhanden, so verhält sich der Import wie folgt:
D.h. um nach dem Import in der Testumgebung exakt über die gleichen Einstellungen in der „Buchungsmatrix Einrichtung“ zur verfügen, müssten vorhandene Daten für die importierten Werte vorher entfernt werden.
Außerdem ist zu beachten, dass der Import keine Konten enthält. Um in einem leeren Mandanten eine identische Testumgebung aufzubauen, müsste die Übertragung der Sachkonten auf anderem Wege erfolgen, z.B. per Konfigurationspakete, aka Rapid Start.
Artikeldaten löschen: (nur in Sandbox möglich)
Mit dieser Funktion werden nicht etwa Artikel gelöscht, sondern die im Zusammenhang mit der Regulierung stehenden Posten und andere Tabellen:
Einstandspreis zurücksetzen - wird reguliert:
Diese Funktion ruft den neuen Report 5803 "Reset Cost is Adjusted" auf. Für in der Request Page gefilterte Artikel und Zeitraum wird in den Artikelposten das Kennzeichen "Ausgegl. Posten regulieren" gesetzt und im Artikel wird das Kennzeichen "Einstandspreis ist reguliert" zurückgesetzt, so dass die entsprechenden Posten neu reguliert werden können.
Bericht zur Erkennung von Kostenproblemen:
Dieser Report lokalisiert korrupte Posten und andere Probleme (z.B. fehlende Artikelposten, Ausgleichsposten, etc.).
Gerade in Umgebungen mit großen Datenmengen kann die neue Page Lagerkostenregulierung gute Dienste leisten beim Auffinden der Ursachen und bei der Bereinigung, wenn die Aufgabenwarteschlange beim Regulieren der Posten hängen geblieben ist.
Das Übernehmen der Artikeldaten in eine Testumgebung erscheint mir nicht ganz intuitiv; zumal ich in meinem Test die Datei in einem Feld manuell anpassen musste, da ich ansonsten einen Fehler im Import bekommen habe. Für das Options-Feld „VK-Preis/DB-Berechnung“ musste ich in der Datei den Wert ändern von „DB = VK – EP“ auf 0.
Das schmälert den Wert der neuen Analyse-Funktion meiner Meinung nach jedoch nicht, denn mit einer Mandantenkopie oder – noch eleganter in einer SaaS Umgebung - mit dem Erstellen einer Sandbox aus der Produktivumgebung sollte sich eine gute Umgebung zum Analysieren bereits auf „Knopfdruck“ erstellen lassen.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit der neuen Page Lagerkostenregulierung? Schreiben Sie mir!
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